23.08.2024

Die Immobilienwirtschaft wird digital(er)

Weniger analog, mehr digital: Es gibt kaum noch eine Branche, in der die Digitalisierung keine Rolle mehr spielt. KI, VR und Co. sind in vielen Bereichen zum festen Bestandteil des Arbeitsalltags geworden – auch in der (Gewerbe-)Immobilienbranche. Eine Entwicklung, die gut ist. Schließlich gehen mit digitalen Innovationen viele Vorteile einher. Wichtig ist nur, sich mit allen Neuerungen auseinanderzusetzen und am Ball zu bleiben, da sich digitale Techniken rasant entwickeln und kontinuierlich Neues bringen. Was die Digitalisierung für die Immobilienbranche konkret bedeutet und welche Chancen sie eröffnet, zeigen wir Ihnen in diesem Blog-Beitrag.

Was bringt die Digitalisierung der Immobilienwirtschaft?

Grundsätzlich ist mit der Digitalisierung der Wandel vom Analogen zum Digitalen gemeint, wobei das Ziel stets das gleiche ist: eine Verbesserung von Prozessen sowie Produkten und Dienstleistungen. So sorgen digitale Lösungen nicht selten für eine deutliche Effizienzsteigerung und eine volle Ausschöpfung des Potenzials. In der Immobilienbranche steht Property Technology, kurz PropTech (oder auch RE Tech für Real Estate Technology), für die digitale Transformation. Dahinter verbergen sich Hard- oder Softwarelösungen, die zur Optimierung von Prozessen und Geschäftsmodellen in allen Bereichen der Immobilienwirtschaft eingesetzt werden.

PropTech ist überall

Beispiele für PropTech sind digitale Türschlüssel und Code-Leser oder auch digitale Mietverträge. Doch auch in vielen anderen Bereichen der Immobilienverwaltung leisten sie wertvolle Unterstützung:

  • Bauplanung: Mit Hilfe der Methode Building Information Modeling (BIM) lassen sich mit einer Software unter anderem virtuelle Modelle von geplanten Bauwerken erstellen. Auch erleichtert sie die Planung, den Bau und die Bewirtschaftung von Gebäuden.
  • Projektmanagement: Im Rahmen des Projektmanagements sind digitale Tools eine wichtige Hilfe – zum Beispiel bei der Verwaltung von Dokumenten, Verträgen und Angeboten oder bei der Terminabstimmung.
  • Finanzierung: Als Beispiel sei die Online-Vergabe von Krediten genannt.
  • Kommunikation mit den Kunden: Ohne digitale Wege läuft auch in der Immobilienbranche nichts mehr – sei es per Mail oder Kontaktformularen, via Websites oder Social Media.
  • Immobiliensuche bzw. Suchauftrag: Ganz gleich, ob eine Immobilie oder passende Käufer gesucht werden – schneller geht es digital.
  • Gebäudebetrieb und -wartung: Wer die Effizienz seines Gebäudes erhöhen möchte, setzt auf eine digitale Steuerung von Licht- und Klimaanlagen oder intelligente Messysteme (Smart Meter) als Instrument der Energiewende.
  • Vermarktung von Immobilien: Hier spielt vor allem VR eine große Rolle. Die digitale Technik ermöglicht virtuelle Rundgänge durch ein noch nicht gebautes Gebäude. Eine ideale Gebäudebewerbung, die via Website oder Immobilienbörse frühzeitig Käufer findet.
  • Portfoliomanagement und Immobilienbewertung: Die neuen Techniken erlauben es, den Zustand von Gewerbeimmobilien digital zu erfassen und auf Grundlage einer breiten Datenbasis zu bewerten. 

Viele Bereiche, in denen die Digitalisierung Anwendung finden. Doch stellt dies nur den Anfang dar. Dadurch, dass sich die Geschäftswelt mehr und mehr ins Online-Geschehen verlagert, werden digitale Lösungen zunehmend wichtiger. Und das bedeutet: Weder Mieter noch Käufer noch Gewerbemakler kommen an der Digitalisierung vorbei.

Kleiner Seitenblick: die digitale Immobilie.

Wenn man sich anschaut, was digitale Immobilien schon heute leisten können, bekommt man eine Ahnung davon, was noch möglich sein kann. Beispielsweise weiß eine digitale Immobilie dank entsprechender Tools, wo sich gerade Mitarbeitende im Gebäude befinden, und reguliert entsprechend die Heizung, Kühlung, Belüftung und das Licht. Dank digitaler Buchungssysteme weiß man, wer im Büro ist und wo freie Arbeitsplätze sind. Besonders im Rahmen des hybriden Arbeitens und der Planung der wöchentlichen Auslastung spielt das eine große Rolle. Neben einer Indoor-Navigation bei größeren Immobilien, Cybersecurity und Mobility Concept mit E-Ladestellen und Car Sharing sind auch High-Level Technologies wie 5G-Mobilfunk mögliche Bestandteile digitaler Gewerbeimmobilien.

Chancen und Vorteile der Digitalisierung in der Immobilienwirtschaft

Mehr Leistung in weniger Zeit – wie schon erwähnt bringt die Digitalisierung vor allem eine

Steigerung der Effizienz. Indem zum Beispiel bei der Immobiliensuche Abläufe automatisiert werden, reduziert sich der Zeitaufwand. So gelangt man bereits mit wenigen Klicks – ganz ohne aufwändigen Kommunikations- und Rechercheprozess – ans Ziel bzw. zur gewünschten Immobilie. Und wo Zeit gespart wird, sinken automatisch die Kosten. Besonders arbeitserleichternd ist der vereinfachte Zugriff auf Daten, der jederzeit unabhängig von Ort, Gerät oder Uhrzeit erfolgen kann.

Darüber hinaus bietet die Digitalisierung gerade vor dem Hintergrund des Fachkräftemangels große Chancen. Auch wenn digitale Prozesse Menschen nicht vollends ersetzen können, sorgen sie dank der Effizienzsteigerung doch dafür, dass weniger Fachkräfte benötigt werden. Letztendlich geht mit der Digitalisierung eine Steigerung der Zufriedenheit bei allen Parteien einher – einfach, weil Abläufe reibungsloser und schneller funktionieren. Zudem kann oft auch die Fehlerquote minimiert werden, was wiederum eine Qualitätssteigerung mit sich bringt.

Gibt es auch Risiken durch die digitale Transformation?

Keine Frage: Wo es Vorteile gibt, sind auch Nachteile nicht weit. Eine Gefahr stellen natürlich Cyberangriffe dar. Daher muss die Sicherheit der Daten immer gewährleistet sein. Weitere Risiken liegen darin, zunehmend von Software sowie digitalen Lösungen abhängig zu sein und Know-how zu verlieren. Einfach, weil alles digital abläuft und Informationen nicht mehr im Kopf behalten werden müssen.

Stolpersteine auf dem Weg der digitalen Transformation

Auch wenn die Vorteile der digitalen Transformation überwiegen, ist es nicht immer einfach, sie voranzutreiben. Woran das liegt? Unter anderem an der manchmal mangelnden Akzeptanz der Mitarbeitenden. Denn gerade, wenn Vorgehensweisen bereits seit Jahren bekannt sind und genutzt werden, fällt es schwer, neue digitale Abläufe zu akzeptieren. Hier braucht es oft eine Eingewöhnungsphase und eine absolut klare Kommunikation. Denn sobald die Vorteile eines digitalen Prozesses greifbar sind, steigt auch die Akzeptanz.

Digitale Lösungen entwickeln sich rasant weiter. Was an sich von Vorteil ist, birgt auch Herausforderungen. Schließlich gilt es, permanent auf dem Laufenden zu bleiben und mit der Entwicklung Schritt zu halten. Hinzu kommt, dass neue digitale Prozesse zunächst komplexer wirken als alte. Insbesondere dann, wenn verschiedene Systeme zusammenwirken. In den meisten Fällen ist dies nur eine Frage der Gewöhnung und langfristig meist eine Arbeitserleichterung. Damit jedoch digitale Tools erfolgreich genutzt werden können, ist vorab die Entwicklung einer Strategie wichtig, was wiederum Zeit kostet.

Der aktuelle Stand der Digitalisierung in der Immobilienwirtschaft

Im Rahmen der 8. Digitalisierungsstudie von EY und ZIA aus dem Jahre 2023 wurden rund 300 Immobilienexpert*innen zum Thema befragt. Über 90 % der Unternehmen gaben an, ihre Digitalisierungsinvestitionen entweder so hoch zu halten wie sie sind (41 %) oder sogar zu erhöhen (51 %). 91 % der Befragten halten digitale Lösungen auch im Bereich Klimaschutz für erfolgversprechend. 69 % der Befragten sehen die größte Herausforderung in intransparenten Datenstrukturen und mangelnder Datenqualität.

Ergebnisse, die deutlich zeigen: Die digitale Entwicklung ist noch lange nicht abgeschlossen. Im Gegenteil: Sie ist ein fortwährender Prozess, der dank immer neuer Innovationen weiter vorangetrieben wird. Was heißt das für Unternehmen der Immobilienwirtschaft? Wer wettbewerbsfähig sein und bleiben möchte, kommt auch in der Immobilienbranche um die Nutzung digitaler Tools nicht herum. Als Gewerbemakler wissen wir, dass gewisse digitale Tools für Kunden selbstverständlich sind – beispielsweise wenn es darum geht, eine Immobilie online zu suchen oder online zu kommunizieren.

Digitalisierung trifft Nachhaltigkeit

Nachhaltigkeit ist das Thema unserer Zeit und natürlich auch in der Gewerbeimmobilienbranche relevant. Was hier die Digitalisierung bringt? Durch die Effizienzsteigerung, die durch digitale Techniken erreicht wird, werden Ressourcen geschont, was letztlich der Umwelt zugutekommt. Ein anderer Knotenpunkt von Nachhaltigkeit und Digitalisierung liegt in der ESG-Taxonomie, die hohe Anforderungen an die Gewerbeimmobilienbranche stellt. Denn wer hier einen korrekten Score ermitteln möchte, muss viele unterschiedliche Daten in seine Analyse einbeziehen. Und das gelingt am besten mit entsprechenden digitalen Tools.

Wir sind digital, aber vor allem auch persönlich für Sie da!

Keine Frage, die Digitalisierung ist und bleibt ein wichtiges und zugleich spannendes Thema in der Immobilienbranche. Doch bei allen Möglichkeiten, die sich bieten – als Gewerbemakler ist es uns wichtig, digitale Tools nicht blind einzusetzen, sondern ganz bewusst. Mit anderen Worten: Wir wählen digitale Tools so aus, dass sie den größtmöglichen Nutzen für unsere Kunden und für uns haben (z. B. bei unserer Immobiliensuche oder dem Suchauftrag). Erst dann werden sie zur Chance. Erst dann können alle profitieren. Und erst dann werden neue Möglichkeiten eröffnet. Was uns bei aller Digitalisierung ebenfalls wichtig ist, ist die menschliche Komponente. Sie können also sicher sein, dass Sie auch in Zukunft auf unsere persönliche und kompetente Unterstützung zählen können – ganz gleich, was die Digitalisierung in Zukunft der Immobilienwirtschaft noch bringen wird.